Klimadetektive an der IGS Grünthal
Das Klimadetektive-Projekt an der IGS Grünthal wird von der stellvertretenden Schulleiterin Frau Zilinske und den beiden Fachlehrern Frau Holtz und Herrn Grube betreut. Mit im Team sind die beiden freiberuflichen Projektbetreuerinnen Anne Brenner und Antje Wulff. Außerdem wurden sie bei einigen Veranstaltungen von der Praktikantin Rebekka Rieck begleitet.
Schülerinnen und Schüler der 7. und 10. Klassen konnten im Rahmen der Wahlpflichtdifferenzierung (WP) einen Kurs "Klimadetektive" belegen.
Die 7.-Klässler wurden von Frau Holtz und zwischenzeitlich von Frau Zilinske, und die 10.-Klässler von Herrn Grube betreut. Aufgrund des halbjährlichen Wechsels gab es im Schuljahr 2012/13 somit 4 Klimadetektiv-Kurse.
Die 7.-Klässler beschäftigten sich neben den Grundlagen des Klimawandels mit Handlungsoptionen, die sie auf Plakaten kreativ darstellten. Diese konnten sie im Rahmen einer "Audienz" im Rathaus direkt dem Oberbürgermeister Dr. Badrow und der Stralsunder Klimaschutzmanagerin Frau Schütt präsentieren.
Außerdem führten sie eine Bestandsaufnahme des Außengeländes durch und planten Nutzungsmöglichkeiten, mit denen im 2. Halbjahr (Frühjahr 2013) bereits begonnen wurde. Dafür bekamen sie eine Anerkennung beim Stralsunder Umweltpokal.
Zehn Schülerinnen und Schüler aus dem Kurs nahmen am Klimadetektive-Camp der BUND-Jugend vom 24. bis 26. April in der Jugendherberge Greifswald mit Ausflug ins Komplexlabor der Fachhochschule Stralsund teil.
Beim Solarbootrennen am "Tag der Erneuerbaren Energien" waren die Klimadetektetive der IGS mit selbst gebauten Booten am Start.
Die 10.-Klässler untersuchten in ihrem Wahlpflichtkurs Heizung, Lüftung, Raumtemperaturen und Stromverbrauch der Schule. Bei der "Nebelaktion" erforschten sie anschaulich den Unterschied zwischen Kipplüften, Lüften mit offenem Fenster und Durchzug.
Auch diese Ergebnisse wurden Herrn Dr. Badrow und Frau Schütt vorgestellt.
Vier Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen brachten ihre Ideen bei der Planung und Erprobung der Geocaching-Tour zum Thema Klimawandel im Rahmen des Projekts "Stralsund 2052" ein.
Handlungsfeld Heizung/ Raumtemperatur/ Lüftung
Die Klimadetektive hatten die Gelegenheit, den starken Gegensatz zwischen dem alten Haus II und dem modernen und derzeit hauptsächlich genutzen Haus I zu beobachten. Während Haus I mit Fernwärme heizt, liefen die Nachtspeicherheizungen im nur noch von drei Klassen genutzte Haus II und verursachten damit 2012 wesentlich höhere Heizkosten als Haus I, in dem sich fast das gesamte Schulleben abspielt! Dieser Mißstand wird durch den Abriss vor Beginn der nächsten Heizperiode abgestellt.
Die folgenden Untersuchungen beziehen sich auf das sanierte Haus I.
Die Temperaturen werden mittels Temperaturfühlern in den Klassen und einer zentralen Steuerung durch den Hausmeister geregelt. In den Fluren sind an den Heizkörpern Thermostatventile angebracht.
Im WP der 10. Klasse stellten die Schüler bei Messungen im März bis Mai 2013 fest, dass viele Unterrichtsräume die optimalen Temperaturen 19-21°C erreichen, Flure und Toiletten aber um ca. 5°C zu warm waren.
Auch bei der Dauertemperaturmessung mittels Temperaturloggern über die Zeit der Weihnachstferien und in der Woche danach zeigte, dass die Toiletten zu warm sind. Ausserdem beobachteten die Klimadetektive, dass hier fast immer ein Fenster zum Lüften auf Kipp steht. Das Problem sind die schlecht erreichbaren Riegel, so dass ein gelegentliches Durchlüften organisatorisch nicht machbar ist. Eine automatische Lüftung könnte hier Abhilfe schaffen.
Der bei der Dauertemperaturmessung untersuchte Klassenraum war durchweg zu warm. Ob die Wärme von bis zu 25°C in den Ferien durch eine fehlerhafte Steuerung oder Sonneneinstrahlung zustande kommt ist noch unklar. Dies werden die Klimadetektive im nächsten Projektjahr klären. Schüler und Lehrer berichteten von zu warmen Räumen, die mittels Kipplüften gekühlt werden.
Bereits unmittelbar nach der Nebelaktion im WP 10 wurden die Lehrer über richtiges Lüftungsverhalten informiert. Im kommenden Schuljahr sollen die neuen Klimadetektive und Schülervertreter über eine Wiederholung der Lüftungsaktion das Problem kennen lernen und Plakate zur Information der Schüler herstellen.
Nach den Ergebnissen der Dauertemperaturmessung wird die Temperatur generell über Nacht und auch an Wochenenden abgesenkt, allerdings nicht durchweg in den Ferien. Hier kann im Gespräch mit dem Hausmeister unter Berücksichtigung einer eventuellen Nutzung in den Ferien eine allgemeine Absenkung besprochen werden.
Die Klimadetektive der 10. Klasse ermittelten, dass die Thermostatventile in den Fluren bei Stichproben voll aufgedreht waren. Dafür bietet sich eine einfache Begrenzung (Kindersicherung) an, die eventuell über die Klimaschutzmanagerin oder das Gebäudemanagement angeschafft werden können.
Handlungsfeld Strom
Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse protokollierten im vergangenen Schuljahr die Leistung der Photovoltaikanlage und dokumentierten die eingesparte Energie. Im nächsten Jahr bietet sich darüber hinaus ein Vergleich mit dem Stromverbrauch der Schule an.
Positiv bemerkten die Klimadetektive, dass Licht und Geräte (z.B. Computer) nach Gebrauch in der Regel abgeschaltet werden.
Noch nicht ermittelt worden ist, ob die Heizungspumpen auch außerhalb der Heizperiode laufen. Dies wird in einem Hausmeisterinterview thematisiert.
Die Bewegungsmelder im Flur springen auch dann an, wenn es draußen eigentlich ausreichend hell ist. Hier könnte ein Lichtsensor oder eine Zeitschaltung vorgeschaltet werden.
Die Verdunkelung in den Räumen funktioniert in den Räumen nach dem Motto "ganz oder gar nicht". Die Rollos können nur alle gleichzeitig gesenkt werden. Daher muss bei Verdunkelung auch am hellen Tag oft das Deckenlicht eingeschaltet werden.
Handlungsfeld Neubau begleiten
Für das folgende Schuljahr 2013/14 bietet sich eine Begleitung des Abriss- und Neubauprozesses an. So soll ein Treffen der Klimadetektive mit den Architekten organisiert werden. Die Schüler können sich dann über die Planung des besonders energieeffizienten Gebäudes informieren.
Außerdem wollen die für das Außengelände zuständigen Klimadetektive der 8. Klasse sich Fenster aus dem alten Haus II sichern, um damit ein Gewächshaus zu bauen.
Handlungsfeld Außengelände
Die Außenanlagen bieten neben einem vielfältig gestalteten Schulhof auch einen großzügigen Schulgarten mit Beeten, Gerätehaus, Grillecke, großem Teich und Baumlehrpfad. Da die früher bestehende Unterstützung durch ABM-Kräfte fehlt, holt sich die Natur hier einges zurück.
Im vergangenen Jahr wurden bereits Gemüse und Kräuter gepflanzt und gepflegt. Die Ernte wird der AG "Küchenzwerge" übergeben, die daraus etwas leckeres zubereiten.
Um die Beetfläche zu vergrößern, kam die Idee auf, den zugewucherten Teich zu füllen. Allerdings müsste hier bedacht werden, wie mit der Teichfolie umgegangen wird, damit keine Staunässe unter dem Beet entsteht. Außerdem ist unklar, wieviel Erde benötigt wird und wie Kosten und Transport organisiert werden können.
Alternativ könnten Flächen, auf denen derzeit Büsche und Blumen stehen, teilweise gerodet werden, um Beetflächen zu erhalten. Auch dafür sollte tatkräftige Hilfe organisiert werden, eventuell in Kooperation mit Stadtteilprojekten oder bei einem Aktionstag mit Schülern oder Eltern.
Die Klimadetektive möchten im Schulgarten außerdem ein Gewächshaus aus den Fenstern, die beim Abriss von Haus II anfallen, bauen. Dafür sollen im kommenden Jahr die Planungen beginnen.
Klimaschutzkonzept im Wortlaut Dokument
IGS Grünthal Stralsund - Klimadetektive-Pilotschule
Im Juli 2014 wurde Bilanz gezogen und der Zwischenbericht "Zur Umsetzung des schulischen Klimaschutzplanes der IGS Grünthal" veröffentlicht. Bericht im Wortlaut
Das Projekt „Klimadetektive in der Schule-Mecklenburg-Vorpommern“
geht 2015 weiter…
Ziel ist es, dass unsere Schülerinnen und Schüler Wissen, Motivation und Kompetenzen erwerben, mit denen sie sich für den Klimaschutz einsetzen können. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung spielt eine große Rolle.
Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes Klassenstufe 9 steht uns Frau Wulff vom Umweltbüro Nord e.V. für die umweltpädagogischen Projekte im 2. Schulhalbjahr zur Verfügung.
Übergabe des Schecks über 2000 € für den Gartenteich durch Wetter-Werner von Antenne-MV
Jetzt geht es an die Planung unseres Gartenteiches, die Sammlung von Informationen zum Anbau von Energiepflanzen im Schulgarten und die Verbesserung der Regenwasserauffangmöglichkeiten. Wenn das Wetter es wieder erlaubt, können wir endlich wieder in unserem Schulgarten tätig werden.